Als ein völlig falsches Signal bezeichnet das niederbayerische Mitglied des bayerischen Landesvorstands der AfD, Michael Göschel, die jüngste Mitteilung einer Schule in Pocking, in deren Turnhalle in Kürze 200 Asylbewerber untergebracht werden sollen. In dem Brief, der an alle Eltern ging, werden diese gebeten, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder in Zukunft „zurückhaltende Alltagskleidung“ tragen sollten. „Durchsichtige Tops oder Blusen, kurze Shorts oder Miniröcke“ seien zu vermeiden. Begründet wird die Anordnung mit der arabischen Herkunft der Asylbewerber und ihrer kulturellen Prägung.
Zunächst ist davon auszugehen, dass Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, die vor Tod und Verfolgung aus ihrer Heimat fliehen, ganz andere Sorgen haben als die, die in diesem Schreiben erwartet werden. Wahrscheinlich freuen sie sich nach den Erfahrungen mit dem IS sogar über das Maß an Offenheit, das in Deutschland vorherrscht.
„Grundsätzlich sollte selbstverständlich sein, dass wir alle einen Kleidungsstil wählen, der unserer Umwelt gegenüber Respekt zollt. Allerdings sind die Maßstäbe hierfür die in Deutschland gewohnte Sitten und Erwartungen und keine arabisch-islamischen.“, stellt Göschel fest.
Sollte die Schulleitung mit ihrer Anordnung insinuieren, dass aufreizende Kleidung zu ungewollten Annäherungen führen könnte, liegt die Herausforderung allerdings nicht darin, in einer Art vorauseilenden Gehorsams die eigenen Sitten und Gebräuche den Asylbewerbern anzupassen, sondern diesen schon zu Beginn klarzumachen, dass sie gewisse Sitten und Gebräuche in Deutschland zu akzeptieren haben, wenn sie hier Hilfe erwarten.
„Wenn dies nicht geschieht, sorgen wir selber dafür, dass die Akzeptanz der einheimischen Bevölkerung für das wichtige und richtige Grundrecht auf Asyl sukzessive geringer wird.“, befürchtet Göschel abschließend.