Metzinger lehnt nach Parteieintritt Rücktrittsforderung der Gewerkschaft ab

GÜNZBURG/ AUGSBURG. Am AfD-Bundesparteitag in Augsburg wird als Gast auch der regionale Vizechef des DGB im Kreisverband Günzburg, Walter Metzinger, teilnehmen. Er ist seit einigen Monaten AfD-Mitglied und wurde im Mai zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden der Partei gewählt, teilte der Kreischef und Landtagskandidat Gerd Mannes mit. Er kritisierte den gewerkschaftlichen Druck, der seither auf Metzinger ausgeübt werde.

Doch der betonte: „Ich bin standhaft und werde den Rücktrittsforderungen nicht nachgeben.“ Parteimitgliedschaften wie die in der AfD seien ein generelles demokratisches Grundrecht und kein Widerspruch zu gleichzeitigen Gewerkschaftsfunktionen. Zumal die AfD einen hohen Wähleranteil bei Arbeitnehmern habe. Mit Befremden habe er daher zur Kenntnis genommen, dass der DGB bei der vergangenen Kreisvorstandssitzung über „politische und organisatorische Konsequenzen“ gegen ihn diskutiert habe. Für ein angedrohtes Amtsenthebungsverfahren sieht er keine Rechtsgrundlage.

Metzinger kritisierte, „dass der DGB mit der linksextremen Antifa, die sogar Räume der DGB-Zentrale in München nutzt, gemeinsame Sache macht und zu massiven Protesten gegen den AfD-Bundesparteitag in Augsburg aufgerufen hat“. Während die Gewerkschaft offiziell für Toleranz und Vielfalt eintrete, verhalte sie sich bei der AfD intolerant und ausgrenzend.

Mannes, der AfD-Bezirksvorsitzender und Mitglied im Landesvorstand ist, verurteilte die zum Teil bedrohlich formulierte Kritik von Funktionären gegenüber Metzinger und meinte: „Die haben jeden Bezug zur Realität verloren und kümmern sich lieber um Gesellschaftsutopien, als um Arbeitnehmerinteressen.“ Die Planung des DGB, mit Bussen massenhaft Demonstranten gegen den Bundesparteitag nach Augsburg zu holen, nannte Mannes „einen skandalösen Missbrauch von Mitgliederbeiträgen der Gewerkschaft zur Bekämpfung einer demokratisch legitimierten und im Bundestag als drittstärkste politische Kraft vertretenen Partei“.

Metzinger ist seit 38 Jahren Gewerkschaftsmitglied und hatte erklärt, er habe sich der AfD angeschlossen, weil der Deutsche Gewerkschaftsbund „gesellschaftliche Utopien und Interessen von Migrations-Lobbyisten über Arbeitnehmerinteressen stellt“. Eine Diskussion dazu sei „beim DGB nicht erwünscht, denn Gewerkschaftsfunktionäre würden nur noch Befehle von oben herab erteilen“. Metallgewerkschafter Metzinger war erst im vergangenen Oktober als Vize im DGB-Kreisvorstand Günzburg einstimmig wiedergewählt worden.

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Foto zeigt: Das DGB- und AfD-Mitglied Walter Metzinger (links) mit dem stellvertretenden Landesvorsitzenden Gerd Mannes.