Beim gebührenfinanzierten Westdeutschen Rundfunk (WDR) ist nach Meinung des
bayerischen AfD-Vorsitzenden Petr Bystron ein doppelter Skandal offensichtlich
geworden. Erst plaudert eine Journalistin aus, dass es im WDR tatsächlich eine
Anweisung gebe, Berichte zur Flüchtlingskrise möglichst positiv darzustellen. Dann
zwingt der Sender seine Autorin zum kompletten Widerruf und macht sie mundtot.

Die freie Mitarbeiterin Claudia Zimmermann hatte bei einer Diskussionsrunde im
niederländischen Radio beiläufig erwähnt, Journalisten des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks seien angewiesen worden, sich in der Berichterstattung zur
Flüchtlingspolitik an der optimistischen Linie der Bundesregierung zu orientieren.
Damit bestätigte eine Insiderin, was laut Umfragen 60 Prozent der Bevölkerung
längst befürchten: dass Medien über die Flüchtlingskrise schönfärberisch berichten.

Der WDR reagierte offiziell empört, pfiff die Journalistin zurück und zwang sie zu
einem bemerkenswert selbstzerstörerischen Widerruf. „Ich habe an dieser Stelle
Unsinn geredet. Unter dem Druck der Live-Situation in der Talkrunde habe ich totalen
Quatsch verzapft. Mir ist das ungeheuer peinlich. Denn ich bin niemals als freie
Journalistin aufgefordert worden, tendenziös zu berichten oder einen Bericht in eine
bestimmte Richtung zuzuspitzen“, so Zimmermann in der Pressemitteilung des WDR.

Dieses Eingeständnis liest sich jedoch, als hätte der Hausjurist höchstpersönlich den
Wortlaut diktiert, mit rechtlichen Schritten gedroht und enormen Druck auf die
Journalistin ausgeübt. Ihre Tage als Autorin beim WDR dürften gezählt sein. Was
bleibt ist ein tiefer Vertrauensverlust in den Sender und das ungute Gefühl, dass die
Aussage Claudia Zimmermanns doch nicht falsch war.

Quellen:
http://www1.wdr.de/unternehmen/wdr_berichterstattung_fluechtlinge-100.html
http://www.focus.de/kultur/medien/uebergrueffe-in-koeln-wdr-journalistin-klagt-an-wir-
sind-angewiesen-pro-regierung-zu-berichten_id_5218836.html
http://www.tagesspiegel.de/medien/umstrittene-aeusserung-einer-wdr-journalistin-
ich-habe-an-der-stelle-unsinn-geredet/12843706.html