Landesvorsitzender Bystron zieht positive Bilanz nach erstem Amtsjahr und bereitet den Bundestagswahlkampf vor / Derzeit mehr als 3.500 Mitglieder  

MÜNCHEN. Wie im Bund, so sieht sich die AfD auch in Bayern stark im Aufwind und liegt in Umfragen nah an der Zehn-Prozent-Marke. Ein Jahr nach der Neuwahl des Landesvorstands zieht der Vorsitzende Petr Bystron jetzt eine positive Bilanz. Die Bayern-AfD zähle aktuell mehr als 3.500 Mitglieder. Zudem befänden sich 400 Aufnahmeanträge noch in der Bearbeitung. Täglich gingen zehn neue Mitgliedsanträge ein.

„Wir haben uns in den vergangenen zwölf Monaten neu aufgestellt und erfolgreich konsolidiert“, bilanziert der Landeschef. Nun konzentriere sich alles auf die Vorbereitungen für den Bundestagswahlkampf und die Nominierung der Kandidaten. Bei derzeitigen Umfragewerten von 15 Prozent im Bund rechnet die AfD mit etwa 100 Abgeordneten im nächsten Bundestag. Rund ein Dutzend von ihnen würde aus Bayern kommen.

Unter dem neuen Landesvorstand wurden in den vergangenen zwölf Monaten die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Online-Präsenz des Landesverbands ausgebaut. Einen besonderen Schwerpunkt legte die AfD auf die Intensivierung der Jugendarbeit sowie den Dialog mit dem Mittelstand. Die Verbände der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) sind jetzt im gesamten Freistaat präsent. Zuletzt wurde im September von Niederbayern und der Oberpfalz der Gebietsverband Ostbayern der Jungen Alternative gegründet. Bundesweit hat die JA rund 1.000 Mitglieder, zwölf Prozent davon in Bayern. Ihr Angebot richtet sich an 14- bis 35-Jährige. Mit der Campus Alternative (CA) fasst die AfD auch in den Hochschulen zunehmend Fuß. Die alternativen Hochschulgruppen gibt es mittlerweile in Augsburg, Bamberg, Bayreuth sowie an der LMU München.

Der Kontakt zur Wirtschaft wird über das der AfD nahestehende Mittelstandsforum intensiviert. Dort werden die branchenpolitischen Interessen von Mittelständlern, Handwerkern oder Landwirten gebündelt. Vertreter des Forums knüpften eine Reihe von Kontakten zu Unternehmen und Verbänden. Am engsten ist der Austausch mit dem Verband der durch die Russland-Sanktionen schwer gebeutelten deutschen Milchbauern.

Unter der Federführung Bayerns wurde die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit österreichischen und tschechischen Parteien im Rahmen der „Blauen Allianz“ ausgebaut. Regelmäßige Treffen mit Vertretern der FPÖ sowie der tschechischen Freiheitlichen dienten dem Informations- und Erfahrungsaustausch.

Bayern ist einer der größten Landesverbände der AfD. Bundesweit hat die Partei 23.500 Mitglieder und sitzt mit 146 Abgeordneten in zehn Landtagen sowie mit zwei Abgeordneten im Europaparlament. Hinzu kommen über 700 kommunale Mandatsträger.

Nach der Abspaltung des Flügels um Parteimitgründer Bernd Lucke beim Essener Parteitag im Juli 2015 hatte es vorübergehend zahlreiche Austritte gegeben. In den Umfragen fiel die AfD damals unter vier Prozent. Mit dem neuen Vorstand verzeichnet die Partei in Bayern stetige Zuwächse sowohl bei den Mitgliedern, wie auch bei den Umfragewerten. Sie haben sich inzwischen mehr als verdoppelt, berichtet Bystron. Im Freistaat ist die AfD mit über 50 Kreisverbänden flächendeckend präsent. Am stärksten in München, Oberbayern und Schwaben. Derzeit werden besonders große Kreisverbände in neue unterteilt. Zudem ist die Gründung weiterer Ortsverbände in Vorbereitung.

„AfD-Mitglieder sind im Vergleich zu anderen Parteien überdurchschnittlich stark politisch motiviert und daher bereit, sich zu engagieren“, erklärt der Landeschef den Erfolg. Das mache sich sowohl im Wahlkampf wie auch in den Gremien oder bei Veranstaltungen wie Info-Abenden bemerkbar. Auf Plätzen und Straßen gebe es in ganz Bayern regelmäßig Info-Stände der AfD, um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. Mehrere Hundert bayerische AfD-Mitglieder engagieren sich zudem in den zehn Landesfachausschüssen zu allen wichtigen Themen, von der Gesundheit bis zur Energieversorgung.

Der Erfolg der AfD in Bayern setzt sich fort trotz massiver Behinderung und Diffamierung. Die Partei und ihre Repräsentanten sind immer wieder Ziele linksextremistischer Gewalt. Meist können Versammlungen oder Kundgebungen nur unter massivem Polizeischutz stattfinden. „Welche andere große Partei in der Geschichte der Bundesrepublik wurde so anhaltend und so antidemokratisch auf Schritt und Tritt von Gegendemonstranten, Störern mit Trillerpfeifen und gewalttätigen Antifa-Kriminellen bedrängt wie die AfD?“, fragt Bystron. Die Gegenaktionen würden oft von SPD, Grünen sowie Gewerkschaften organisiert und indirekt über ein Netz von Vereinen sogar finanziert oder logistisch unterstützt.

Hinzu kämen die zahllosen Fälle von Gewaltandrohung und Nötigung gegenüber Wirten, damit diese der AfD keine Räume vermieten. Selbst in öffentlichen Gebäuden unter kommunaler Regie habe sich die AfD die Überlassung von Sälen oft erst gerichtlich erstreiten müssen.

Dennoch blickt Bystron mit dem rasant wachsenden Landesverband optimistisch in die Zukunft und freut sich auf die bevorstehende Serie von vier Wahlkämpfen im Freistaat: 2017 für den Bundestag, 2018 für den Landtag, 2019 für das Europaparlament und 2020 gibt es Kommunalwahlen in Bayern.

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Petr Bystron / AfD-Landesvorsitzender

Alternative für Deutschland

Landesverband Bayern