MÜNCHEN. Die AfD ist mit ihrem Ergebnis bei der bayerischen Kommunalwahl insgesamt zufriedenund rechnet mit schätzungsweise 300 Mandaten. Diese Zwischenbilanz hat die Landesvorsitzende Corinna Miazga am Dienstag gezogen und nannte zwei Gründe, die einen größeren Erfolg verhindert hätten. Zum einen habe die Corona-Krisenstimmung dazu geführt, dass Wähler sowohl bei der Listen-, als auch bei der Direktwahl eher Amtsinhaber und deren Parteien unterstützen. „Das haben auch die Grünen zu spüren bekommen, deren Höhenflug vorerst gestoppt wurde“, freute sich die Bundestagsabgeordnete.

Als zweiten Grund für das nicht so hohe Wahlergebnis ihrer Partei kritisierte sie die zum Teil massiven Behinderungen im Wahlkampf durch Diffamierungen, Verhinderung von Raumanmietungen, Störungen an Infoständen und Beschädigung von Wahlplakaten. „Die AfD war im Kommunalwahlkampf unfairen und undemokratischen Schikanen ausgesetzt und damit im Wettbewerbsnachteil“, sagte Miazga. „Als besonders schäbig“ empfand sie die ständigen NPD- und Nazi-Vergleiche durch den CSU-Chef und Ministerpräsidenten Markus Söder.

Große Teile der überregionalen Medien und der Lokalpresse hätten über die AfD entweder gar nicht berichtet oder nur sehr knapp. „Andererseits wurde jede Gelegenheit genutzt, um einzelne Problemfälle völlig überzogen zu skandalisieren und Empörungs-Schlagzeilen sowie Klickzahlen zu erzeugen“, bedauerte die bayerische AfD-Vorsitzende.

Klare Wahlverlierer seien für sie CSU und SPD mit deutlich weniger Prozenten. „Die ehemaligen Volksparteien befinden sich weiter im Sinkflug und Söders Linksruck hat sich nicht ausgezahlt“, sagte Miazga. Die AfD sei nach der Kommunalwahl in Bayern noch fester verankert, als zuvor. Von bundesweit sechs Millionen AfD-Wählern stamme eine Million aus Bayern. „Diese Zahl wollen wir bei der kommenden Bundestagswahl 2021 deutlich steigern“, kündigte sie an.

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AfD Bayern
Landesvorsitzende
Corinna Miazga