AfD kritisiert Doppelmoral der katholischen Kirche
Bayerischer Landesvorsitzender Bystron zieht Negativ-Bilanz zum Ende des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ am 20. November
MÜNCHEN. Am 20. November verschließt Papst Franziskus die Heilige Pforte im Petersdom und beendet damit offiziell das „Jahr der Barmherzigkeit“. Für die Menschen war es eher ein Jahr des Terrors, betont vor diesem Hintergrund der bayerische Afd-Landesvorsitzende Petr Bystron und verweist auf die Serie islamistischer Anschläge mit insgesamt über 200 Toten seit November 2015.
Sie reichten vom „Bataclan“-Blutbad in Paris und den Brüsseler Attentaten vom März über den Anschlag auf der Uferpromenade von Nizza bis zu den islamistischen Terrorakten in einem Zug bei Würzburg und in der Innenstadt von Ansbach. „Fern von jeglicher Barmherzigkeit waren in der Silvesternacht vor allem die Übergriffe von Nordafrikanern auf rund 1.000 Frauen ausgerechnet vor dem Kölner Dom“, rief Bystron in Erinnerung.
Beim Umgang mit der Zuwanderungswelle und Hunderttausenden von Migranten in Deutschland wirft der AfD-Landeschef der katholischen Kirche eine Doppelmoral vor. Während sie Nächstenliebe predige, lasse sie sich für ihre Tätigkeit in der Migranten-Betreuung doppelt bezahlen. „An der Versorgung und Unterbringung der Zuwanderer verdient die Kirche über ihre angeblichen Wohltätigkeitsorganisationen wie der Caritas kräftig mit“, sagte Bystron und ergänzte: „Und das, obwohl die katholische Kirche 2015 sechs Milliarden Euro aus der Kirchensteuer einnahm.“ Weiter fordert der AfD-Politiker: „Wenn die Kirche wirklich Barmherzigkeit walten lassen will, soll sie ihre zahlreichen Immobilien für die vorübergehende Unterbringung von Migranten kostenlos zur Verfügung stellen.“
Deutschlands christliche Kirchen nahmen 2015 so viel Geld ein wie noch nie. Trotz sinkender Mitgliederzahlen betrugen die Kirchensteuereinnahmen laut Statistischem Bundesamt mit mehr als 11,46 Milliarden Euro einen neuen Rekord. So hat die katholische Kirche rund sechs Milliarden Euro eingenommen und die evangelische Kirche mehr als 5,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2014 war das insgesamt eine Zunahme von fast 700 Millionen Euro.
Während das Geld laut Bystron auf der einen Seite „für üppige Gehälter von Kirchenfunktionären und luxuriöse Prunkbauten wie dem Limburger Bischofssitz von Tebarzt-van Elst ausgegeben werden, müssen die vielen ehrenamtlichen Helfer der kirchlichen Einrichtungen Verzicht leisten“. Sie werden „nur mit einem Dankeschön und einem warmen Händedruck abgespeist“, kritisierte Bystron.
Bei allem grundsätzlichen Respekt vor dem Glauben rät er „den Kirchenoberen zu mehr Realitätssinn für die Alltagsprobleme von Menschen und die Anforderungen in der Politik“. Dann würden die Massenaustritte aus der Kirche vielleicht etwas zurückgehen. 2015 kehrten 181.925 Bürger der katholischen Kirche und 210.000 der evangelischen Kirche den Rücken.
Es genüge nicht, wie der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom in einem Interview mit der katholischen Nachrichtenagentur KNA sagte, zu behaupten, „die Liebe Gottes ist unermesslich“ und „Gott gefällt das Zählen nicht so“. Die Bewältigung der Zuwanderung hat angesichts der Integrationskapazitäten sehr wohl eine zahlenmäßige Obergrenze, erklärt Bystron und legt dem Bischof einen Satz des von ihm geschätzten Philosophen und Theologen Thomas von Aquin ans Herz, der lautete: „Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung.“ Ins Weltliche übersetzt heißt das soziale Gerechtigkeit, betont der AfD-Politiker und fügt hinzu: „Zur sozialen Gerechtigkeit gehört in Deutschland, dass Migranten durch finanzielle Zuwendungen nicht besser gestellt werden als Rentner, Alleinerziehende, Geringverdiener oder Arbeitslose.“
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Petr Bystron / AfD-Landesvorsitzender
Alternative für Deutschland
Landesverband Bayern