Kurt Schreck vom Landesvorstand der Partei ist entsetzt über Verhalten seines Ex-Kollegen Johann Horn

INGOLSTADT. Den Versuch der Gewerkschaften DGB und IG Metall, in Ingolstadt Veranstaltungen der AfD im Wirtshaus am Auwaldsee künftig zu unterbinden, hat Kurt Schreck, Mitglied im bayerischen Landesvorstand der Partei, mit Unverständnis zur Kenntnis genommen. Er war bis zu seinem Ruhestand über Jahrzehnte selbst hauptberuflich gewerkschaftlich tätig. Zuletzt war er von 2010 bis 2014 Branchen- und Projektbeauftragter beim Vorstand der IG Metall in Frankfurt.

Die Ingolstädter Tageszeitung „Donaukurier“ hatte in der Wochenendausgabe über den Vorgang berichtet. Das Blatt druckte auch Auszüge aus dem „Offenen Brief“, den ein neu gegründetes Bündnis „Ingolstadt ist bunt“ an den Gastwirt geschickt hat. Hinter dem Bündnis stehen laut Zeitung als maßgebliche Initiatoren der Ingolstädter IG-Metall-Chef Johann Horn und DGB-Sekretär Christian de Lapuente. „Das macht mich persönlich ganz besonders betroffen“, erklärte Schreck, weil er seinen Ex-Kollegen Horn noch gut aus der gemeinsamen Zeit in der IG Metall in Erinnerung hat.

Die AfD-Gegner planen für den 4. März eine als „Mahnwache“ deklarierte Protestaktion direkt vor der Gaststätte. An dem Tag findet eine Vortragsveranstaltung der Partei statt mit dem Thema „Frieden mit Russland – Schluss mit den Sanktionen. Am Wochenende hatte die AfD ihren Landesparteitag in dem Lokal abgehalten, in dem sie schon seit 2013 regelmäßig Räume mietet. Laut Donaukurier habe der DGB sogar einen Boykottaufruf gegen die Gaststätte erwogen. In dem offenen Brief werden dem Wirt „am Rande der Strafbarkeit andeutungsweise negative Konsequenzen angedroht“, kritisierte Schreck und sprach von „übler Nachrede über die AfD und fast schon erpresserischer Geschäftsschädigung für den Gastwirt.“

Auf der Internetseite des DGB Ingolstadt heißt es in einer Meldung: „Am 20. Januar 2016 haben sich zahlreiche Vertreter aus Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und weiteren Organisationen im Gewerkschaftshaus Ingolstadt eingefunden, um das offene Bündnis „Ingolstadt ist bunt“ zu gründen.“ Dass in Ingolstadt nicht nur Gegner aus dem linken Spektrum gegen die AfD und ihre Gastgeber mobil machten, sondern in vorderster Linie nun auch DGB und IG Metall zeige „die ideologische Verfilzung mit linken Parteien und das Sympathisieren mit AfD-Gegnern aus einer Szene, die auch vor Gewalt nicht zurückschreckt“, sagte Schreck und empfahl: „Die Gewerkschaft soll sich lieber um die Wahrnehmung der Arbeitnehmer-Interessen ihrer Mitglieder kümmern.“

Der Vorgang sei zudem kein Einzelfall: In Augsburg sei am 12. Februar versucht worden den AfD-Neujahrsempfang zu verbieten und die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry am Betreten des Rathauses zu hindern. Das Verwaltungsgericht kippte diesen illegalen Versuch des Oberbürgermeisters und linker Gruppierungen im Stadtparlament, rief Schreck in Erinnerung. In Aschaffenburg wurde anlässlich eines Info-Abends der AfD am 1. Februar zum Thema Rechtsstaat ebenfalls von einem lokalen „bunten“ Bündnis massiv Druck auf den Inhaber der Veranstaltungsstätte ausgeübt und eine Demo vor seinem Hotel angekündigt. Sogar in Düsseldorf versuchten AfD-Gegner die Nutzung der Messehallen für eine Europa-Tagung am 13. Februar zu verhindern. In Mainz-Finthen wurde das dortige Bürgerhaus laut Polizeibericht vor AfD-Veranstaltungen am Vorabend mit Parolen beschmiert und die Türschlösser wurden wiederholt verklebt. Zuletzt geschehen am 19. Februar. Auch beim Bundesparteitag der AfD in Hannover im November 2015 gab es Druck auf Hoteliers, Delegierten keine Zimmer zu vermieten. In Nürnberg hatten vergangene Woche unbekannte eine Gaststätte angegriffen und erhebliche Sachschäden angerichtet. Die AfD zog unter Polizeischutz kurzfristig in ein anderes Lokal um. Hauptredner des Abends war der Landeschef der Partei, Petr Bystron. Er ist selbst politischer Flüchtling und kam als 15-Jähriger aus Osteuropa nach Deutschland.

Die Tatsache, dass sowohl der betroffene Wirt in Nürnberg als auch der Inhaber des Lokals in Ingolstadt die AfD weiterhin willkommen heißen wollen, lobte Schreck ausdrücklich. „Es ist ein hervorragendes Beispiel für Zivilcourage“, meinte er und fügte hinzu: „Wir brauchen jetzt einen Aufstand der Anständigen.“ Es sei ein Skandal, „dass eine demokratische und friedfertige Partei nur noch unter massivem Polizeischutz“ auftreten könne und von ihren politischen Gegnern und deren Helfern „derart unanständig attackiert und gemobbt“ werde.

 

Kurt Schreck

Mitglied im Landesvorstand

Alternative für Deutschland
Landesverband Bayern
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