Bis zu rundWürfel mit Tabu 2,4 Mio. Euro sollen nach Beschluss des Münchener Stadtrates an Träger von Alten- und Pflegeheimen für multikulturelle Modellprojekte gezahlt werden. Der Landesfachausschuss Gesundheit, Alterssicherung und Sport der AfD Bayern lehnt das „Rahmenkonzept zur interkulturellen Öffnung der Langzeitpflege“ aufgrund der Ungleichbehandlung von ausländischen und deutschen Pflegebedürftigen sowie der Verletzung des Neutralitätsgebotes des Staates ab.

Dass sich in etlichen Städten Zuwanderer in Parallelwelten abgeschottet haben, ist durch das Versagen der aktuellen Politik verantwortet. Nun droht durch die Förderung von Angeboten für pflegebedürftige Migranten aus kommunalen Geldern auch in den Alten- und Pflegeheimen eine Parallelgesellschaft. „Das ist Klientelpolitik zulasten der Mehrheitsbevölkerung“, entgegnet Sascha Rakers, Pflegeexperte im erweiterten Landesfachausschuss. Das Konzept ist daher mit sofortiger Wirkung einzustellen. Eine menschenwürdige und an den individuellen Bedürfnissen orientierte Pflege hat nämlich allen Bürger unabhängig ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrer Religion zu gelten.

Zudem liegen die Problemfelder in der Pflege ganz woanders: So werden bis zum Jahr 2030 in Deutschland rund 740.000 qualifizierte Pflegekräfte fehlen, was die schon heute vorherrschende chronisch personelle Unterbesetzung noch verstärken wird. Der in Bayern ab Juli 2015 für alle Heime verbindliche Nachtwachenschlüssel ist in diesem Zusammenhang auf alle Fälle zu begrüßen.

Alle Probleme löst aber auch das nicht. Nur durch eine Professionalisierung der Pflege und eine leistungsgerechte Bezahlung können inländische Schulabgänger für eine Pflegeausbildung motiviert werden. „Dann müssen Auszubildende nicht mehr aus dem Ausland rekrutiert werden“, sagt Sascha Rakers. Diesen mangele es oft vor allem an vernünftigen Sprachkenntnissen. Die eingesparten Fördergelder aus dem Multi-Kulti-Projekt der Stadt München können in einem ersten Schritt für eine Kampagne eingesetzt werden, um Schulabgänger für einen Pflegeberuf zu begeistern.

Kann der Bedarf aber nicht über die Ausbildung hier lebender junger Menschen sichergestellt werden, so ist dieser über die Einwanderung von Fachkräften nach Sprachkenntnissen und Berufserfahrung zu decken.