Prof. Starbatty in München Haar

Der Saal ist voll!

Haar, den 27. März 2015

Die Drähte laufen heiß in der Parteizentrale des Ortsverbands Haar, Grasbrunn, Putzbrunn. Acht Stunden vor der geplanten Veranstaltung wird klar, dass die gebuchten Räumlichkeiten im Haarer Bürgersaal nicht ausreichen werden. 120 Anmeldungen hat der Ortsverband zu verzeichnen. Wer durch Plakate und Flyer unangemeldet angelockt wird, wissen die Ortsvorsitzende Ulrike Schütt und der stellv. Vorsitzende Carsten Ax natürlich nicht. Was sie wissen, ist, dass sie einen Parteigranden präsentieren, der Land auf Land ab bekannt ist.

Joachim Starbatty, emeritierter Wirtschaftsprofessor, ist nun mit seinen 75 Jahren Europaabgeordneter. Hoher Besuch für einen kleinen Ortsverband!

Das eher trocken anmutende Thema Euro lockt aus der gesamten Gegend Publikum an. „Scheitert der Euro, scheitert Europa“, ist der Wahlspruch der Kanzlerin. Mit so seichten Sprüchen gibt sich das Publikum von Prof. Dr. Starbatty aber nicht zufrieden. Europa und der Euro sind unterscheidbar und auch trennbar. Nicht der Euro ist das Mittel zur Völkerverständigung, sondern der gute Wille zu gelingender Nachbarschaft. Auch vor der Einführung des Euro gab es nicht nur Europa als Kontinent, sondern auch das Europa der christliche-abendländischen Leitkultur, das Europa des Schüleraustausches, das wirtschaftlich prosperierende Europa, das Europa mit gemeinsamen kulturellen Wurzeln.

Sozial zu sein, geben die Altparteien vor. Man muss sich helfen. Bei der Eurorettung. Ja, wo sind wir denn? Eurorettung? Wann musste jemals der Schweizer Franken gerettet werden? Na also!

Was muss dann gerettet werden? Spekulanten, die Ihr Geld verlieren, wenn der Euro zerbricht. Schlicht und einfach gesagt.

Wer fällt hinten runter? Die Bürger. Nicht nur bei uns, die wir die Eurorettung bezahlen müssen, sondern auch in den Krisenländern. Denn dort wird nichts mehr investiert. Gut ausgebildete junge Leute ziehen weg, z.B. nach Deutschland.

Die Altparteien geben sich gönnerhaft. Sie „retten“ schließlich. Ja wen? Wohl nicht gerade die Griechen, die sukzessive ihr ganzes Potential an jungen Ärzten nach Deutschland verlieren.

Wie das wirtschaftlich zusammenhängt und warum der Euro scheitert, erklärt der agile 75-Jährige dem vollen Saal. Knapp 240 Personen sind gekommen, um den Professor zu hören. Mit viel Humor und lebhaft  beschreibt er die Zusammenhänge.

Die anschließende Diskussion verläuft gesittet. Hellwach beantwortet der Volkswirtschaftler Frage um Frage.

Beim abschließenden Sektempfang klingen die Gespräche aus. Alles politisch. Das ist wohl eine Besonderheit der jungen Partei. Den Anwesenden liegt die politische Diskussion. Sie sind nicht alle einer Meinung, aber sie diskutieren gerne politisch. Der Ortsvorstand ist froh, dass noch umgebucht werden konnte. Sonst hätten eine Menge Leute vor der Tür stehen müssen.

Ulrike Schütt, Haar

Vorlesung als Abrechnung

Hier geht´s zum Bericht der süddeutschen Zeitung über die Veranstaltung:

http://www.sueddeutsche.de/haar-vorlesung-als-abrechnung