Bayerischer Parteivorsitzender Bystron sieht seine Kritik an der kirchlichen Wohlfahrtsindustrie mit ihren 1,1 Millionen Mitarbeitern bestätigt
MÜNCHEN. Durch die „gereizten und polemischen Reaktionen“ vom Katholikentag in Leipzig auf seine Kritik am Millionengeschäft der kirchlichen Wohlfahrtsverbände mit der Flüchtlingskrise sieht sich der bayerische Landesvorsitzende der AfD bestätigt. Zudem liegt ihm ein Schreiben vor, in dem sich sogar der Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, bei Caritas-Präsident Peter Neher über unangemessene wirtschaftliche Interessen des Wohlfahrtsverbands beschwert hat. Unterdessen sucht die Caritas ein neues Vorstandsmitglied für Fach- und Sozialpolitik, das laut Stellenbeschreibung Kompetenzen in der „Gestaltung sozialer Märkte“ nachweist und gerne aus einem Ministerium stammen darf. Zu den Aufgaben gehöre auch „die Entwicklung sozialer Berufsfelder“.
Der Bischof kritisierte bereits im Juni 2012 Caritas-Verbandschef Peter Neher wegen der ablehnenden Haltung der Caritas zum Betreuungsgeld und wies darauf hin, dass diese durch die eigenen wirtschaftlichen Interessen begründet sei. Wörtlich nannte Bischof Hanke das geplante Betreuungsgeld eine „begrüßenswerte Würdigung der hohen Erziehungsleistung der Eltern“ und bezeichnete es als „beschämend, dass ausgerechnet ein Verband der römisch-katholischen Kirche“ sich dagegen ausgesprochen hatte. „Die Caritas sollte unbedingt den Eindruck vermeiden, als Anwalt in eigener Sache zu agieren, um das eigene ökonomische Interesse als Krippenträgerin vor das Kindeswohl zu stellen“, schrieb der Bischof und untermauerte das mit „dem Prinzip unserer katholischen Soziallehre“.
Der Deutsche Caritasverband hatte in einer offiziellen Stellungnahme zum geplanten Gesetz „die Einführung eines Betreuungsgeldes in der Konstruktion als Ersatzleistung für die Nicht-Inanspruchnahme von öffentlicher Kindertagesbetreuung oder Kindertagespflege“ abgelehnt. Der Verband stellte auch unmissverständlich klar, dass es ihm um die Wahrung eigener wirtschaftlicher Interessen geht: „Es ist sicherzustellen, dass die Möglichkeit der uneingeschränkten Teilnahme an Angeboten der Kinderbetreuung für alle Kinder besteht.“
Der AfD-Landesvorsitzende sieht in dem Vorgang einen „exemplarischen Beweis dafür, dass unter dem Konzern-Dach der Caritas mit ihren 600.000 hauptamtlichen und 500.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern in einem intransparent verschachtelten Imperium aus 24.000 Einrichtungen die Steigerung des Geschäftsvolumens über alles geht.“ Das bestätige auch eine Studie der Deutsche Bank Research zum „Wirtschaftsfaktor Wohlfahrtsverbände“. Hier stellen die Autoren fest: „Die Freie Wohlfahrtspflege stellt die größten Arbeitgeber in Deutschland und ist in zukunftsrelevanten Märkten aktiv.“ Insgesamt beschäftige sie über 1,5 Millionen Menschen, werde aber dennoch im aktuellen Wirtschaftsleben kaum wahrgenommen, denn die sechs Mitgliedsverbände selbst stellten Zusammenschlüsse vieler einzelner selbstständiger Träger und Einrichtungen dar.
Bei Kritik an dieser „überwiegend staatlich subventionierten Schattenwirtschaft versteckt sich die Kirche als Ablenkungsmanöver gerne hinter ihren Ehrenamtlichen, weil angeblich deren Engagement missachtet würde“, sagte Bystron und fügte hinzu: „Die AfD zollt den Ehrenamtlichen großen Respekt. Viele von Ihnen sind Mitglieder und Wähler der AfD. Umso mehr müsse zwischen dem Engagement der ehrenamtlichen Helfer und dem Geschäftsgebaren der Amtskirchen unterschieden werden.
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Petr Bystron / AfD-Landesvorsitzender
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