MÜNCHEN. Im angekündigten Rückzug von Annegret Kramp-Karrenbauer von der CDU-Parteispitze sieht Bayerns AfD-Vorsitzende Corinna Miazga „ein weiteres Zeichen für den Niedergang“ der CDU. „Dieser Bedeutungsverlust einer ehemaligen konservativen Volkspartei wird auch die bayerische Schwesterpartei als Unions-Anhängsel nicht verschonen und hat schon jetzt CSU-Chef Markus Söder stark geschwächt“, erklärte die Bundestagsabgeordnete.
Sie setzt bei künftigen Wahlen auf noch mehr Wechselwähler, die statt Union lieber AfD ankreuzen. Mit diesem verstärkten Trend rechnet sie bereits zur bayerischen Kommunalwahl am 15. März und betont: „Der links-grüne Kurs von Kanzlerin Angela Merkel, den Söder in Bayern noch zu überbieten versucht, ist ein Irrweg, dem immer weniger Unions-Anhänger folgen wollen.“ Wertkonservative würden zunehmend politisch heimatlos. Ein Großteil von ihnen werde in absehbarer Zeit zur AfD kommen, vermutet die bayerische Landesvorsitzende.
Im Bundestag schätzt sie, dass rund ein Drittel aller Unions-Abgeordneten grundsätzlich kein Problem hätte, mit der AfD zu kooperieren. Nur Fraktions- und Parteispitze hinderten sie daran, das öffentlich so klar zu zeigen, wie die CDU-Fraktion in Thüringen, wo ein linker Ministerpräsident Bodo Ramelow zunächst verhindert wurde.
Gerade in Bayern sei die Hürde von CSU-Funktionsträgern, mit der AfD zu reden oder zusammenzuarbeiten, besonders niedrig, ist sich Miazga sicher und ergänzt: „Außerdem ist die CSU angesichts der anhaltenden Bauern-Proteste dabei, einen Eckpfeiler ihrer Stammwählerschaft selbst zu demontieren“. Auch viele Landwirte fühlten sich wegen strenger grüner Klimaschutzauflagen von der CSU zunehmend nicht mehr vertreten, sagte die AfD-Bundestagsabgeordnete. Eine Kanzlerkandidatur sei für Söder inzwischen in weite Ferne gerückt – trotz des Verzichts von Kramp-Karrenbauer auf diese Position.
Pressemitteilung vom 10. Februar 2020