Bravo, Frau Steinbach! Für die Rückgabe Ihres Bayerischen Verdienstordens aus Protest und Ihre schriftliche Begründung verdienen Sie den Respekt und die Hochachtung aller aufrechten Demokraten in diesem Land. Sie schrieben Herrn Ministerpräsident Markus Söder ins Stammbuch: „Wer bezogen auf die AfD verkündet ‘Brauner Schmutz hat in Bayern nichts verloren’, der unterbietet sein eigenes Niveau und stigmatisiert im Stile von Nazi-Jargon die Überzeugung sehr vieler Wähler, die sich aus Sorge um Deutschland der AfD zugewandt haben.“
Die AfD als „Braunen Schmutz ” zu bezeichnen, ist nicht nur eine ungeheuerliche und charakterlose Verbalentgleisung, sie bedeutet auch eine unverzeihliche Geschichtsvergessenheit. Um vermeintlich politischer Vorteile willen verhöhnt die CSU die Naziopfer im 3. Reich. Die AfD in die Nähe der NSDAP zu rücken, verniedlicht die Gräueltaten der Faschisten, die Völkermord und Angriffskriege verübten. Nichts von alledem plant oder macht die AfD. Ihr „Verbrechen“ ist, dass sie als Neuling auf der politischen Bühne der CSU Millionen enttäuschter Bürger abspenstig machen wird und ihnen als Wähler und Mitglieder politisch eine neue konservative Heimat gibt. Wie groß muss die Panik, Verzweiflung und Angst der Granden vor der AfD in der verschlissenen CSU sein, wenn sie unter dem Gewicht der schwingenden Nazikeule so tief in den Morast des eigenen Machtmissbrauchs einsinkt.
Die Wahlkampfstrategen der CSU, die die AfD nicht mit den besseren Argumenten bekämpfen können, sondern nur mit der Nazikeule, sind so peinlich wie sie erfolglos sein werden. Es war Kurt Tucholsky, der in Zeiten der Nazidiktatur erkannte, ,,dass in Deutschland derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher gilt als der, der den Schmutz macht.“ Würde er heute und in dieser Republik unter den Scheindemokraten der CSU leben müssen, dann würde er Söder sicherlich den „bayerischen Orden für Schmutzfinken“ an die dreckige Weste heften – während die AfD dabei hilft, die Politik in Bayern sauberer zu machen.