Die Bildzeitung vom 2.11.2017 titelte: „30.000 abgelehnte Asylbewerber spurlos verschwunden“. Dies soll sich aus der Diskrepanz zwischen den Zahlen der Bundesregierung und denen des Statistischen Bundesamtes ergeben, wonach diese Differenz nach erfolgter Ablehnung keine Mittel nach dem Asylbewerberleistungesetz mehr bezogen hat. Die Behörden wissen nicht, was mit diesen Personen los ist. Nur weil sie keine Leistungen beziehen, vermuten sie deren Rückkehr. Das ist ein weiterer Beweis für die von der Regierung anbefohlenen Inkompetenz der Behörden.
Ohne funktionierende Grenzen mit echten Grenzkontrollen, die ggf. schon die Einreise verweigern, ist das System sinnlos. Die Ämter wissen nicht mehr, wer sich hier aufhält oder ob diese Personen tatsächlich nur diese eine Identität hatten. Wer keine Leistungen mehr bezieht, hat vielleicht nur keinen Erfolg mit dieser Identität gehabt und verfolgt sein Ziel, als Asylant anerkannt zu werden, gleichzeitig bei einer anderen Stelle weiter. So lange nicht von allen Asylbewerbern die Fingerabdrücke in allen Ämtern in Deutschland gespeichert sind, lässt sich das Spiel mit Mehrfachidentitäten unendlich fortsetzen. Es sind ja bereits ein paar derartige Fälle aufgedeckt worden und dass falsche Angaben zur Identität vorkommen, berücksichtigt auch das im August in Kraft getretene Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht. Dass dieses Gesetz bereits eine spürbare Rückkehrbewegung in Gang gesetzt hätte, lässt sich nicht feststellen.
Solange die Exekutive nicht bereit ist, den Skandal effektiv zu beenden, können geschickte Asylbewerber weiterhin mit unseren Ämtern Scharade spielen: „Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?“